Menschen zu fotografieren bedeutet auch sie zu unterhalten und zu besseren Fotos zu animieren, anzuleiten. In der gemeinsame Zeit entstehen nicht nur Fotos, sie soll auch in lockererem Umgang Spaß machen. Schlussendlich ist es ein gemeinsames Erlebnis. Dennoch: Wer fotografiert, ist da, aber nicht dabei. Und so soll es – insbesondere bei einer Hochzeit – auch sein. Dieser fokussierte, konzentrierte Blick durch den Sucher auf der Jagt nach aussagefähigen Bildern und die Resonanz davon ist der Reiz, den das Fotografieren für mich ausmacht.

Irgendwie wäre es falsch zu behaupten, dass ich seit meiner frühsten Kindheit immer einen Fotoapparat überall dabei hatte. Sicherlich, schon als früher Jugendlicher hatte ich mit einer analogen Kodak-Kleinbildkamera in den Anfängen der 90er das ein oder andere Foto gemacht. Durch die Begrenzung auf 24 (oder 36) Fotos habe ich gelernt mich auf die Motivauswahl zu fokussieren.

Aber – insbesondere bei heutigem Maßstab der digitalen Fotografie – tue ich mich schwer dies als (ernsthafte) Fotografie zu bezeichnen.

bei meiner eigenen Hochzeit – 2018

Zwei frühe Einflüsse haben mich im Wesentlichen geleitet:

Meine erste eigene digitale Kamera, eine Canon IXUS 700, hat großen Einfluss auf mich gehabt. Zwar zwingt einen der begrenzte Film von 24 oder 36 Aufnahmen die Motive genau zu bedenken, jedoch können die Fotos hier unmittelbar am Display angesehen werden. Es gibt also direktes Feedback über das Ergebnis und hat so deutlich Vorteile für die Lernkurve.

Von meinem Großvater habe ich seine Nikon (analoge Spiegelreflexkamera, vermutlich die F-801) mit einer Vielzahl von Objektiven und anderem Zubehör geerbt. Die Objektive hatten beindruckende Daten und das Techniker-Herz schlug ganz automatisch höher.

Ich kann heute nicht einmal mehr sagen, was zuerst passiert ist. Schlussendlich hat mich beides zusammen zu schöneren Bildern und besserem Equipment geführt.

Durch den Wunsch, ästhetische wie ausdrucksstarke Bilder zu erzeugen, und die Möglichkeiten der Bildbearbeitung digitaler Bilder habe ich die Begeisterung an der Fotografie für mich neu entdeckt. Die Freude an anspruchsvollen Bildern möchte ich nun mit euch teilen.